Bald ist es in Schweden wieder soweit. Midsommar, eines der wichtigsten Traditionsfeste, wird wie gewohnt am dritten Wochenende des Monats Juni begangen. Was und wie gefeiert wird, erklären wir Ihnen hier.
Midsommar symbolisiert den Beginn des Sommers und gilt gleichzeitig als Fest der Fruchtbarkeit. Es ist nach Weihnachten das zweitgrößte Fest der Schweden und wird ganz traditionell mit Familie und Freunden auf dem Land gefeiert. Wer glaubt, Vorbereitungen hierfür kurzfristig erledigen zu können, hat sich gewaltig getäuscht. Stockholm wird zur Geisterstadt, alle Geschäfte bleiben über Midsommar geschlossen. Deswegen gilt, schon im Vorfeld seinen Picknickkorb zu füllen.
Der Sommer in Schweden ist kurz. Im Norden des Landes geht die Sonne im Juni gar nicht mehr unter, und auch in südlicheren Landesteilen wird es selbst ab Mitternacht nicht mehr ganz dunkel. Kleiner Tip: Schlafmaske nicht vergessen oder sich vergewissern, dass die Gastgeber ihre Fenster mit Velux-Verdunkelungsrollos ausgestattet haben.
Am Freitag zuvor, midsommarafton, werden Zweige und Blumen gepflückt und zu Kränzen als Kopfschmuck oder für den Midsommarbaum gebunden. Auch die Schweden selbst putzen sich heraus und legen ihre Trachten an. Zum Fest gehören der Tanz um den Mittsommerbaum, traditionelle Lieder, Erdbeeren, eingelegter Hering und Schnaps, viel Schnaps!
Der Legende nach erschien jungen Mädchen, die zu Mittsommer sieben verschiedene wilde Blumenarten gepflückt und unter ihr Kopfkissen gelegt hatten, nachts im Traum ihr zukünftiger Ehemann. So ist Mittsommer ein Fest, dem auch heute noch Zauber und Nostalgie innewohnen. Für die Schweden ist die Pflege der alten Traditionen eine Selbstverständlichkeit – und so tanzen sie auch spät abends noch gemeinsam um den Midsommarbaum – genau wie in alten Zeiten. Die Kombination aus feuchtfröhlichem Feiern und froschähnlichen Hüpfbewegungen um den fortpflanzungsfördernden Wunderbaum sind wohl auch der Grund für den sich jährlich wiederholenden Babyboom 9 Monate später.